Astronomen untersuchen die umstrittene Idee, dass Schwarze Löcher mit der beschleunigten Expansion des Universums, angetrieben durch dunkle Energie, zusammenhängen könnten. Lange ging man davon aus, dass sich dunkle Energie, eine mysteriöse Kraft, die etwa 70 Prozent des Universums ausmacht, gleichmäßig im Weltraum ausbreitet und seit kurz nach dem Urknall Galaxien auseinandertreibt. Eine im Journal of Cosmology and Astroparticle Physics veröffentlichte Studie weist auf einen Zusammenhang zwischen dunkler Energie und Schwarzen Löchern hin. Diese Arbeit hat innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft Debatten ausgelöst und Beweise dafür vorgelegt, dass Schwarze Löcher, die durch massive Sternkollaps entstehen, bei ihrem Wachstum zur Dunklen Energie beitragen könnten.
Hinweise deuten auf eine mögliche Verbindung zwischen Dunkler Energie und Schwarzem Loch hin
Gemäß der Forschungverwendete das Team das Dark Energy Spectroscopic Instrument (DESI) am Nicholas U. Mayall Telescope in Arizona. Berichten zufolge analysierte das Team die Daten, um die Menge an dunkler Energie während der Lebensdauer des Universums abzuschätzen. Ihre Ergebnisse deuten auf einen parallelen Anstieg der dunklen Energiedichte mit der Masse des Schwarzen Lochs im Laufe der Zeit hin. Dr. Gregory Tarlé, Physikprofessor an der University of Michigan und Mitautor der Studie, geht davon aus, dass die Schwerkraft in Schwarzen Löchern die frühen Gravitationsbedingungen des Universums widerspiegeln könnte. Tarlé beschreibt den Prozess als „umgekehrte Inflation“, bei der der Kollaps eines massereichen Sterns dunkle Energie erzeugen könnte, die wie ein umgekehrter Urknall wirkt.
Eine Lösung für die „Hubble-Spannung“ der Kosmologie?
Wenn diese Hypothese bestätigt wird, könnte sie auch ein anhaltendes Rätsel in der Kosmologie namens „Hubble-Spannung“ lösen – die Beobachtung, dass sich verschiedene Teile des Universums mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausdehnen, was zu Inkonsistenzen in aktuellen Modellen führt. Das Konzept impliziert, dass Schwarze Löcher diese Diskrepanzen beeinflussen könnten. Dr. Duncan Farrah, außerordentlicher Professor für Physik an der University of Hawaii und Co-Autor, stellte fest, dass die Ergebnisse auf einen „plausiblen“ Zusammenhang hindeuten, was darauf hindeutet Schwarze Löcher könnte in der Tat
beeinflussen die dunklen Energieniveaus im Universum.
Obwohl die Studie vielversprechende Hinweise liefert, betont das Team, dass zusätzliche Forschung mit Instrumenten wie DESI unerlässlich sein wird, um diese ersten Beobachtungen zu bestätigen. Tarlé erklärte, dass es nun „eine experimentelle Frage“ sei, ob Schwarze Löcher zur Dunklen Energie beitragen, und markierte damit ein neues Kapitel in unserem Verständnis von Schwarzen Löchern und den Kräften, die den Kosmos formen.