Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) Die Raumsonde Solar Orbiter hat die bisher detailliertesten Bilder der Sonnenoberfläche geliefert. Diese Bilder, die im März 2023 aus einer Entfernung von etwa 74 Millionen Kilometern aufgenommen wurden, wurden am 20. November veröffentlicht. Sie bieten beispiellose Einblicke in die Photosphäre, die Schicht der Sonne, die für die Emission sichtbaren Lichts verantwortlich ist. Die Fotos zeigen die komplizierten und dynamischen Muster von Körnchen – etwa 1.000 Kilometer große Plasmazellen –, die durch Konvektion bei Hitze entstehen Plasma steigt und kühleres Plasma sinkt.
Sonnenfleckenaktivität und Magnetfelder analysiert
Die Bilder heben Sonnenflecken als kühlere, dunklere Regionen hervor Photosphärewo starke Magnetfelder die Bewegung des Plasmas stören. Der Polarimetric and Helioseismic Imager (PHI) an Bord der Sonnenorbiter erstellte detaillierte Karten dieser Magnetfelder und identifizierte ihre signifikante Konzentration in Sonnenfleckenregionen. Nach Laut Daniel Müller, ESA-Projektwissenschaftler für Solar Orbiter, sind diese Beobachtungen für das Verständnis der dynamischen Prozesse der Sonne unerlässlich. Die Sonnenflecken erscheinen kälter, weil magnetische Kräfte die normale Konvektion einschränken und so zu einem Rückgang der Oberflächentemperatur führen.
Neue Daten zu Sonnenrotation und Winden
Außerdem wurde eine Geschwindigkeitskarte, ein sogenanntes Tachogramm, veröffentlicht, die die Geschwindigkeit und Richtung der Materialbewegung auf der Sonnenoberfläche veranschaulicht. Blaue Bereiche stellen Plasma dar, das sich auf das Raumschiff zubewegt, während rote Bereiche zeigen, wie sich Plasma wegbewegt und die Rotationsdynamik der Sonne offenbart. Darüber hinaus wurde beobachtet, dass Magnetfelder in Sonnenfleckenregionen das Oberflächenmaterial weiter zerstören.
Die äußere Atmosphäre der Sonne, die Korona, wurde vom Extreme Ultraviolet Imager der Raumsonde abgebildet. Aus der Sonne hervorstehende Plasmaschleifen, die auf diesen Bildern sichtbar sind, sind mit Sonnenflecken verbunden und tragen zum Sonnenwind bei. Wenn dieser Sonnenwind die Erde erreicht, kommt es häufig zu Polarlichterscheinungen.
Zukünftige Missionen zur Untersuchung von Solarpolen
Der Solar Orbiter wurde 2020 als gemeinsame Mission mit gestartet NASAZiel ist es, noch nie dagewesene Ansichten der Pole der Sonne einzufangen. Diese Beobachtungen sind für 2025 geplant, wenn die Umlaufbahn der Raumsonde auf eine direkte Perspektive ausgerichtet wird. Die jüngste Bildbearbeitung umfasste die Zusammenstellung von 25 kleineren Bildern, ein komplexer Prozess, der sich nun voraussichtlich in zukünftigen Versionen beschleunigen wird.