Seit Jahren rätseln Astronomen über langsame, sich wiederholende Ausbrüche von Radiowellen aus dem Weltraum. Jetzt ist es ihnen erstmals gelungen, eines dieser Signale bis zu seiner Quelle zu verfolgen: a Roter Zwergsternwahrscheinlich gepaart mit a Weißer Zwergdie Überreste eines Sterns, der laut dem Conversation-Journal vor langer Zeit gestorben ist.
Geheimnisvolle Signale
Im Jahr 2022 entdeckten Astronomen ungewöhnliche Radioimpulse, die sich alle 18 Minuten wiederholten. Die hellen Signale hielten drei Monate an, bevor sie verschwanden. Diese Impulse unterschieden sich von denen von Neutronensternen, sogenannten Pulsaren, die sich normalerweise schnell drehen und jede Sekunde oder schneller Radiowellen aussenden.
Die langsamen Pulse passten nicht zu bestehenden Theorien, was Wissenschaftler dazu veranlasste, über neue Physik oder unbekannte Wege nachzudenken, wie Pulsare Radiowellen aussenden könnten. Seitdem wurden etwa zehn ähnliche Signale, sogenannte „Langperioden-Radiotransienten“, gefunden, deren Quellen jedoch unklar blieben.
Langsame Funkimpulse
Die meisten dieser Signale wurden im überfüllten Zentrum der Milchstraße gefunden, was es schwierig macht, ihre genauen Quellen unter Tausenden von Sternen zu identifizieren.
Um dieses Problem zu lösen, verwendeten Forscher die Murchison Widefield Array in Westaustralien ein Teleskop, das große Bereiche des Himmels abtastet. Csanád Horváth, Student an der Curtin-Universität, analysierte Daten aus weniger überfüllten Regionen und fand eine neue Quelle: GLEAM-X J0704-37.
Dieses Objekt sendet Funkimpulse aus, die wie andere Transienten eine Minute dauern, jedoch langsamer – einmal alle 2,9 Stunden – und damit das langsamste bisher entdeckte Objekt sind.
Roter Zwergstern
Folgebeobachtungen mit dem MeerKAT-Teleskop in Südafrika bestätigten, dass die Radiowellen von einem Roten Zwergstern stammten. Diese Sterne sind sehr häufig und machen 70 % der Sterne in der Milchstraße aus, aber sie sind zu schwach, um ohne Teleskop gesehen zu werden.
Den Forschern fiel auf, dass die Impulse in einem sich wiederholenden Muster etwas früher oder später eintrafen, was darauf hindeutet, dass der Rote Zwerg mit einem unsichtbaren Objekt im Orbit gepaart ist. Sie glauben, dass es sich bei diesem Begleiter wahrscheinlich um einen Weißen Zwerg handelt.
Wissenschaftler glauben, dass der Rote Zwerg geladene Teilchen in einem Sternwind aussendet, der mit dem Magnetfeld des Weißen Zwergs interagiert und Radiowellen erzeugt. Dies ähnelt der Art und Weise, wie der Sonnenwind auf der Erde Polarlichter und Radiowellen erzeugt.