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Neue 3D-Karte der lokalen heißen Blase zeigt den interstellaren Tunnel zur Superblase

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Neue 3D-Karte der lokalen heißen Blase zeigt den interstellaren Tunnel zur Superblase



Astronomen haben eine detaillierte dreidimensionale Karte der Local Hot Bubble (LHB) erstellt, einer riesigen Region mit geringer Dichte, die unser Sonnensystem umgibt. Diese mit heißem, Röntgenstrahlen aussendendem Gas gefüllte Blase ist seit den 1970er Jahren Gegenstand von Untersuchungen und aktuelle Daten des eROSITA All-Sky Survey haben neue Einblicke in ihre Struktur und Geschichte geliefert. Die eROSITA Teleskopdas im Rahmen der Spectrum-Roentgen-Gamma (SRG)-Mission betrieben wird, hat es Astronomen ermöglicht, die Blase mit beispielloser Klarheit zu betrachten, indem sie die Röntgenaktivität von außen beobachteten Die der Erde Geocorona.

Die neue Karte zeigt faszinierende Temperaturschwankungen innerhalb des LHB, die auf Sternwinde und Supernova-Explosionen zurückzuführen sind. Diese Phänomene führen dazu, dass sich bestimmte Bereiche der Blase ausdehnen, was ein dynamischeres Bild ihrer Entwicklung liefert. Eine besondere Entdeckung ist die Identifizierung eines „Fluchttunnels“, der auf das Sternbild Centaurus gerichtet ist. Dieser Tunnel könnte eine Verbindung zu einer anderen Superblase in der Galaxie sein, die von aktiven jungen Sternen gebildet wird.

Die Geschichte der lokalen Hot Bubble

Die Präsenz des LHB ist seit fast fünf Jahrzehnten bekannt und seine Ursprünge stehen vermutlich im Zusammenhang mit der Supernova-Aktivität. Früh Studien der Blase wurden durch Störungen durch Röntgenemissionen in der Erdatmosphäre behindert. Allerdings hat das 2019 gestartete eROSITA-Teleskop den Astronomen nun die saubersten Röntgendaten der Blase geliefert. Michael Yeung, Forscher am Max-Planck-Institut, stellte fest, dass die eRASS1-Daten, die während einer Zeit geringer Sonnenwindaktivität gesammelt wurden, den bislang präzisesten Blick auf den Röntgenhimmel bieten.

Die Kartierung der Hemisphäre der Milchstraße in rund 2.000 Regionen hat einen Temperaturunterschied zwischen dem galaktischen Norden und Süden ergeben, wobei die nördliche Hemisphäre kühler ist. Diese Entdeckung deutet auf eine interne Temperaturungleichheit innerhalb des LHB hin.

Ein neuer interstellarer Tunnel und seine Auswirkungen

Zusammen mit Temperaturschwankungen haben die eROSITA-Daten einen bisher unbekannten interstellaren Tunnel offenbart, der auf das Sternbild Centaurus weist. Dieser Tunnel scheint den LHB mit einem Heißgaskorridor in der Galaxie zu verbinden, was auf ein größeres Netzwerk solcher Tunnel im interstellaren Raum schließen lässt.

Das Team stellte außerdem das Vorhandensein dichter Molekülwolken an den Rändern des LHB fest, möglicherweise ein Überbleibsel der Blasenbildung. Gabriele Ponti, Wissenschaftler am MPE, betonte, dass sich das Sonnensystem im Zentrum dieser Blase befindet, obwohl die Sonne erst vor wenigen Millionen Jahren in den LHB eingetreten ist – ein kurzer Moment in der 4,6 Milliarden Jahre langen Geschichte der Sonne.



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