Nissan kämpft mit einer schweren Finanzkrise, die innerhalb der nächsten 12 bis 14 Monate zum Bankrott führen könnte, wenn keine entschlossenen Maßnahmen ergriffen werden. Das Unternehmen, einst führend in der Automobilindustrie, befindet sich nun in der schlechtesten Lage seit Carlos Ghosns dramatischen Bemühungen im Jahr 1999, das Unternehmen vor dem Zusammenbruch zu bewahren.
Angesichts eines Gewinneinbruchs von 70 Prozent und eines kürzlichen Verlusts von 60 Millionen US-Dollar bemüht sich Nissan um eine Lösung für seine zunehmenden Probleme, berichtete Forbes.
Um seine Zukunft zu retten, hat Nissan einen umfassenden Umstrukturierungsplan vorgelegt, der Einsparungen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar vorsieht.
Dazu gehört der Abbau von 9.000 Arbeitsplätzen weltweit und der Verkauf eines erheblichen Teils seiner Anteile Mitsubishi-Motoren. Das Unternehmen reduziert außerdem die Produktion in wichtigen US-Werken in Canton (Mississippi) und Smyrna (Tennessee), die zusammen über 13.000 Mitarbeiter beschäftigen, um 20 Prozent.
In einem seltenen Schritt hat CEO Makoto Uchida eine Gehaltskürzung von 50 Prozent vorgenommen, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen.
Die Probleme von Nissan lassen sich größtenteils auf die Schwierigkeiten des Unternehmens zurückführen, sich an die sich schnell verändernde Automobillandschaft anzupassen.
Das Angebot an Elektrofahrzeugen des Unternehmens ist minimal, international sind nur zwei Modelle erhältlich, während billigere chinesische Elektro-Alternativen den Markt überschwemmen. Trotz dieser Herausforderungen gibt es Lichtblicke.
In den USA bleibt der lokal gebaute SUV Rogue mit über 189.000 verkauften Einheiten bis September 2024 ein Spitzenreiter. Auch in Europa dominiert weiterhin der Qashqai.
Laut Forbes reichen diese Erfolge jedoch nicht aus, um dem allgemeinen Rückgang entgegenzuwirken.
Ist eine Honda-Fusion die Antwort?
Nissan sucht nun nach einem Rettungsanker und eine mögliche Fusion mit Honda könnte der Schlüssel zum Überleben sein. Die beiden Unternehmen unterzeichneten kürzlich eine Partnerschaft mit Schwerpunkt auf Entwicklung von Elektrofahrzeugenund einige Branchenexperten spekulieren, dass eine Fusion dazu beitragen könnte, Ressourcen zu bündeln, um aktuelle finanzielle Schwierigkeiten zu überwinden.
Nach Angaben der Financial Times bleibt diese Idee zwar spekulativ, könnte Nissan aber die Stärke verleihen, die es braucht, um auf dem zunehmend wettbewerbsintensiven globalen Automobilmarkt zu bestehen.
Die Zukunft von Nissan bleibt ungewiss und die Zeit drängt. Das Unternehmen muss mutige Entscheidungen treffen, etwa einen Großinvestor finden oder mit Honda fusionieren, wenn es dem Schicksal des Bankrotts entgehen will.