Die Oscars 2025-Shortlist in 10 Kategorien für die 97. Oscar-Verleihung wurde von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt gegeben. Wie erwartet haben die üblichen Verdächtigen die Nase vorn. Das spanische Musical „Emilia Pérez“ kann sich sechs Erwähnungen rühmen, während das vom Broadway stammende „Wicked“ viermal erwähnt wurde. Beide Filme gelten auch in mehreren Hauptkategorien als Oscar-Spitzenreiter, darunter in der Kategorie „Bester Film“.
Die vorläufige Abstimmung am Mittwoch gilt für die folgenden Kategorien: animierter Kurzfilm, Dokumentarfilm, Dokumentarkurzfilm, internationaler Spielfilm, Live-Action-Kurzfilm, Make-up und Haarstyling, Originalmusik, Originalsong sowie Ton- und Bildeffekte. Die vollständige Auswahlliste kann vollständig auf der Website der Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingesehen werden. Hier ist, was herausragte.
Große Namen
Emilia Pérez wurde für den besten Song (El Mal und Mi Camino), den besten internationalen Spielfilm, die beste Filmmusik, das beste Make-up und Haarstyling sowie den besten Sound ausgezeichnet. Wicked erhielt unterdessen eine Erwähnung für das beste Make-up und Haarstyling, die beste Filmmusik, den besten Ton und die besten visuellen Effekte.
Zusätzlich zu diesen beiden großen Namen wurde der Animationshit „The Wild Robot“ für die beste Filmmusik, den besten Sound und den besten Song ausgezeichnet, während „Gladiator II“, „Alien: Romulus“ und „Dune: Part Two“ ebenfalls drei Auszeichnungen erhielten.
Zu den internationalen Spielfilmen gehörte neben Emilia Pérez auch der palästinensische Film From Ground Zero, der in den USA nicht vertrieben wurde. Laut Variety haben viele der in der internationalen Kategorie gezeigten Filme ungewöhnlicherweise auch Chancen auf weitere Nominierungen in anderen Kategorien. Weitere prominente Beiträge sind der irische Film „Kneecap“, ein rebellisches Biopic der gleichnamigen Rap-Gruppe, „I'm Still Here“ aus Brasilien und der politisch aufgeladene Thriller „The Seed of the Sacred Fig“ aus Deutschland.
Brüskierungen und Überraschungen
Die indischen Laapataa Ladies schafften es jedoch nicht, in der Kategorie „Internationaler Spielfilm“ erwähnt zu werden. Laut Variety waren viele der Meinung, dass das Land den Cannes-Zweitplatzierten All We Imagine als Light hätte auswählen sollen, der in allen anderen Kategorien, einschließlich des besten Bildes, antreten wird.
Weitere bemerkenswerte Auslassungen in der Gesamtauswahlliste waren Jon Baptistes Filmmusik für „Saturday Night“ sowie „Furiosa: A Mad Max Saga“. Keiner der Filme wurde in irgendeiner Kategorie aufgeführt, obwohl er bei Kritikern beliebt war. Zu den Auslassungen in der Dokumentationsreihe gehörten unter anderem „The Commandant’s Shadow“ von HBO, „Ernest Cole: Lost and Found“ von Magnolia und „Mediha“ von Together Films, die laut Variety bei den Mitgliedern der Branche sehr beliebt sein sollen. Ebenso war Morgan Nevills Piece by Piece, ein intimer Blick auf das Leben von Pharrell Williams in Form einer Lego-Animation, nirgends zu finden.
Eine Überraschung, die sich jedoch durch die Dokumentarfilmreihe drängte, war Alexis Blooms „The Bibi Files“, ein Einblick in die Korruptionsvorwürfe gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Weitere bemerkenswerte Nominierungen für Dokumentarfilme waren die Netflix-Dokumentation Daughters und Amazons Frida.
Unerwartete Einschlüsse
Zu den unerwarteten Filmen, die auf der Shortlist erwähnt wurden, gehört „The Apprentice“ von Ali Abbasi. Der Film, der auf dem designierten US-Präsidenten Donald Trump basiert, sorgte bei der Veröffentlichung für Kontroversen und erreichte keine Einspielergebnisse, erhielt aber in der Kategorie Make-up und Haarstyling eine Erwähnung für die verblüffende Verwandlung des Schauspielers Sebastian Stan in einen jungen Trump. Stan taucht tatsächlich zweimal in dieser Kategorie auf, da auch sein Makeover in „A Different Man“ auf der Liste aufgeführt wurde. Das Programm für die Kategorie, die zehn Filme umfasste, umfasste Denis Villeneuves Science-Fiction-Fortsetzung Dune: Part Two sowie Pablo Larraíns Maria Callas-Biopic Maria und Robert Eggers‘ Gothic-Horror-Drama Nosferatu.
Die überraschendste Aufnahme war „Waltzing with Brando“ mit Billy Zane in der Hauptrolle. Zane spielt den legendären Filmstar Marlon Brando und unterzog sich für seine Rolle einer umfangreichen Haar- und Make-up-Behandlung. Allerdings wurde der Film nicht bei Critics Choice, Golden Globes oder BAFTA ausgezeichnet, was Branchenvertreter dazu veranlasste, über seine Aufnahme in die Oscar-Shortlist nachzudenken.
Eine weitere Überraschung auf der Shortlist war „Joker: Folie à Deux“, der in der Kategorie „Ton“ eine Erwähnung erhielt, obwohl er die Zuschauer an der Kinokasse nicht bezauberte. Zur Sound-Kategorie gehörte auch der Sommer-Blockbuster Deadpool & Wolverine. Darüber hinaus traf der Kassenschlager „Inside Out 2“ in der Kategorie „Originalmusik“ bei den Akademiemitgliedern großen Anklang. Die Kategorie der visuellen Effekte umfasste unterdessen wenig überraschend das Disney-Prequel „Mufasa“ und den Katastrophenfilm „Twisters“ sowie „Gladiator II“ und „Wicked“.
Akademiemitglieder aller Sparten waren eingeladen, an der Vorabstimmung teilzunehmen. Sie müssen eine Mindestanforderung an die Zuschauerzahl erfüllt haben, um in der Kategorie abstimmen zu können. In der Nominierungsrunde werden Akademiemitglieder aus allen Zweigen aufgefordert, sich für die Teilnahme zu entscheiden und müssen sich alle Filme ansehen, die in die engere Wahl kommen, um abzustimmen.
Die Oscar-Abstimmung zur Ermittlung der Nominierten in allen 23 Kategorien beginnt am 8. Januar und endet am 12. Januar. Die endgültigen Nominierungen werden am 17. Januar bekannt gegeben, wobei Conan O'Brien am 2. März die 97. Oscar-Verleihung moderiert.