PEKING: China, das eine Reihe von Maßnahmen zur Stützung seiner schrumpfenden Bevölkerungszahl ergriffen hat, verzeichnete nach offiziellen Angaben des Ministeriums für zivile Angelegenheiten in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 einen Rückgang bei den Heiratsregistrierungen.
Für die ersten drei Quartale des Jahres wurden landesweit 4,747 Millionen Paare registriert, wie die Daten zeigten. Das ist ein Rückgang um 943.000 im Vergleich zum Vorjahr, wie eine Reuters-Berechnung der Daten ergab.
Die Regierung veröffentlichte am Freitag die neuesten Daten.
Im Jahr 2023 wurden in den ersten neun Monaten 5,690 Millionen Heiratsregistrierungen registriert, ein Anstieg gegenüber 2022.
Wachsende wirtschaftliche Unsicherheit und steigende Lebenshaltungskosten im ganzen Land haben viele junge Paare dazu gezwungen, die Heirat aufzuschieben – ein beunruhigendes Zeichen für die Gesetzgeber, die politische Maßnahmen zur Förderung einer schrumpfenden Bevölkerung vorantreiben.
China hat kürzlich einen Gesetzesentwurf überarbeitet, der es Paaren einfacher macht, eine Ehe einzutragen, während die Einreichung einer Scheidung schwieriger wird.
Den Daten zufolge wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 1,967 Millionen Scheidungen registriert, ein leichter Rückgang um 6.000 im Vergleich zum Vorjahr.
Anfang dieses Jahres meldete China den zweiten jährlichen Rückgang der landesweiten Geburten, was die Regierung dazu drängte, in Großstädten Projekte und Initiativen zu starten, um junge Chinesen dazu anzuspornen, eine „neue Ära“ der Ehe- und Geburtskultur zu schaffen, um ein freundliches Umfeld für das Gebären von Kindern zu fördern.
Heiraten und Kinder bekommen ist unter jungen Chinesen ein hitziges Thema und hat in den sozialen Medien große Diskussionen und Trendthreads ausgelöst.
Viele junge Chinesen entscheiden sich aufgrund schlechter Berufsaussichten und Sorgen um die Zukunft, Single zu bleiben oder die Heirat hinauszuzögern, da sich das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verlangsamt.
Der chinesische Präsident Xi Jinping mischte sich sogar ein und sagte, Frauen spielten eine entscheidende Rolle und müssten einen „neuen Familientrend“ etablieren.