Ich traf Maya Meissner zum ersten Mal im Jahr 2019 bei Portfolio-Reviews beim Filter Photo Festival in Chicago. Am Ende war es alles andere als ein typisches Treffen. Meissner hatte eine Geschichte für mich und plante, ein Buch zu schreiben, das diese Geschichte in jedem erdenklichen Medium der Fotografie erzählt, wie ein visuelles Tagebuch. Ein sehr persönliches und unheilvolles visuelles Tagebuch.
Meissner erzählte eine düstere Geschichte darüber, wie sie und ihre Familie Ende der 1990er Jahre nur knapp einem Serienmörder entkamen –Der Yosemite-Killer. Ich war fasziniert. Ich konnte es kaum erwarten, dass dieses Sammelalbum über wahre Kriminalität zum Leben erwacht. Dieses Jahr veröffentlichte sie es – eine atemberaubende und intime Kollektion, die sie benannte Die Cedar Lodge.
Das Beste an diesem Buch? Es ist Nur Fotos, dann ganz am Ende eine kleine Einfügung mit allen Worten, die Sie wissen müssen, um Meissners historischen Vorfall zu verstehen. Die Fotografie und das Design sind so unheimlich, dass jeder wissen würde, dass dies keine normale Fotosammlung ist – es ist definitiv eine Dokumentation von etwas Persönlichem und Unheimlichem.
Im Jahr 1999 tötete der Handwerker der Cedar Lodge, Cary Stayner, eine Frau und zwei Kinder im Motel in der Nähe des Yosemite-Nationalparks (die Behörden fanden später ein weiteres weibliches Opfer). Monate vor diesem schrecklichen Verbrechen waren Maya, ihre Eltern und ihre Schwester Gäste in der Cedar Lodge, wo mitten in der Nacht ein Mann versuchte, in ihr Hotelzimmer einzubrechen. Ihr Vater schrie den Eindringling an und verscheuchte ihn.
Meissner und ihre Schwester blieben über diese fast schicksalhafte Nacht im Dunkeln, bis ihre Mutter ihr 2014 endlich das Familiengeheimnis verriet. Seitdem sammelt sie Artikel und Archivfilme, die ihre Eltern von der Reise 1999 aufgenommen hatten. Sie hat auch Originalfotos der aktuellen Yosemite-Landschaften und des kühlen Waldes rund um den Tatort gemacht.
Mehr als 10 Jahre später Meissner's Die Cedar Lodge dient als visuelles Kompendium dieser Arbeit, dessen Bildsprache und Design sorgfältig durchdacht wurden, um sensibel für die Opfer und ihre überlebenden Familien zu sein.
Meissners Widmung am Anfang des Buches spricht sie alle an: „Für meine Mutter, die ihre Dämonen mit mir geteilt hat und mich mutig zugelassen hat, sie mit der Welt zu teilen.“ Für meinen Vater, der unser Beschützer war und mich zu meinen Abenteuern ermutigte. Für meine Schwester, dafür, dass sie mir bei all dem zur Seite stand. Und vor allem für Carole, Juli, Silvina und Joie.“ —Anna Goldwater Alexander